Unsere Nachtruhe im
Hotel della Posta in Biasca war immer wieder durch Eisenbahnlärm unterbrochen worden, es kam uns vor, als rattere ab und zu ein Güterzug durch unser Zimmer. Die Lage gleich gegenüber des Bahnhofs an einer wichtigen Alpentransitachse bringt das leider mit sich.
Bei bewölktem Himmel wanderten wir nach dem guten Frühstück los. Zuerst durch das Dorf Biasca, das von Gotthardautobahn, Eisenbahn, Hochspannungsmasten und einem grossen Steinbruch mit regelmässigen Sprengungen ziemlich beeinträchtigt wird.
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Grotti von Personico |
Dem Fluss Ticino folgend, erreichten wir bald Personico mit den pittoresken alten
Grotti. Von dort stieg der Wanderweg recht angenehm aufwärts ins schattige Val d'Ambra. Wir nahmen die Route auf der orographisch linken Talseite, die recht lange auf schmalen Terrassen hoch über dem Bachtobel ins Val Gagnone führt. Der heutige Aufstieg stellte den Höhenmeter-Rekord unseres
diesjährigen Via Alpina-Projekts dar.
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Durch das Val d'Ambra |
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Alte Brücke über die Rierna |
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Aufstieg zur Alpe Gagnone |
Nach einem Picknick bei einer kleinen Alp marschierten wir an verfallenen einsamen Steinhäsern vorbei und erreichten schliesslich die Alpe Gagnone, wo der gleichnamige Pass steil aufwärts zieht. Die Stufen waren teilweise hüfthoch. Bei der Alp trafen wir erstmals während des ganzen Aufstiegs andere Menschen: Einen Hirten mit seinem Sohn.
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Steiler Pfad |
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Schafe bei der Alpe Gagnone |
Endlich konnten wir Wild beobachten, zwei Gämsen. Inzwischen hatten sich die Wolken zusammengezogen, der Wind setzte ein und bald darauf folgten ein paar kurze Regenschauern. Zum Glück dauerte der Spuk nicht lange.
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Passo di Gagnone |
Gleich auf der Passhöhe des Passo di Gagnone sahen wir schon die
Capanna d'Efra und den See. Nach rund 25 Minuten erreichten wir die Hütte. Wir waren die einzigen Gäste in dieser Selbstversorgerhütte, wohl weil am Folgetag Regen erwartet wurde. Im Hüttenbuch konnten wir nachlesen, dass am Vortag der Schlafraum voll besetzt war.
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Selbstversorgerhütte: Capanna d'Efra (2039 m.ü.M.) |
Wir machten ein gemütliches Feuer im Ofen, kochten Spaghetti, tranken eine Flasche Merlot (den man in der Hütte kaufen kann) und spielten Karten. Am Abend wütete ein heftiges Gewitter, helle Blitze und gleichzeitiges Donnergrollen liessen uns erschaudern. Wie froh waren wir, ein schützendes Dach über dem Kopf zu haben!
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Wolkenspiele über dem Verzascatal |
Tourendaten:
Strecke 19.8 km
Aufstieg 2010 Hm, Abstieg 310 Hm
Zeit unterwegs 8 Std. 05 Min, davon in Bewegung 6 Std. 30 Min.
Hyperlinks:
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R87
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