Wir verliessen Rossa um 7.40 Uhr und wanderten dem Bach entlang talauswärts, teils über Wiesenwege, hinunter nach Selma. Das Calancatal ist sehr eng und steil. Uns gefielen die vielen liebevoll renovierten kleinen Häuser und Maiensässe.
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Cauco im Calancatal |
In Selma stiegen wir in die kleine
Seilbahn, die uns 366 Höhenmeter Aufstieg nach
Landarenca ersparte. Da wir sowieso eine anstrengende und lange Etappe vor uns hatten, war uns diese Bequemlichkeit äusserst willkommen. Das kleine Dorf liegt auf einer schönen Bergterrasse hoch über dem Talgrund. Die Sonne meinte es heute gut mit uns und heizte tüchtig ein.
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Die Hochterrasse von Landarenca |
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Zauberhafter Wald |
Wir gelangten über Wiesen steil hinauf in ein Wäldchen, querten dann bei der Alp Boliv weit hinüber nach Nordwesten und erreichten eine wunderschöne Hochebene mit Bach, wo eine Familie mit Kinder ihr Spielparadies gefunden hatte. Nach einem weiteren Aufschwung erreichten wir das Val des Galbines und machten auf einem gemütlichen Felsblock Mittagspause.
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Kaskaden: Rià des Bösc di Piov |
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Im Val de Galbines |
Auf der rechten Seite des Baches kämpften wir uns durch ein Couloir hinauf durch den losen Felsschutt. Die Felswand neben uns war stellenweise überhängend. Keuchend erreichten wir die Bocchetta di Pianca Geneura, den Übergang vom Calancatal ins Tessin.
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Bocchetta di Pianca Geneura |
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Knieschonender Abstieg: Rutschen auf dem Altschneefeld |
Beim Abstieg hatten wir die Wahl: Entweder ein langes Schneefeld hinunterrutschen oder durch Felsschutt mühsam absteigen. Meine Frau stieg ab, ich rutschte lieber, das war schneller und machte Spass. Unten querten wir zur Alpe d'Örz, wo wir auf eine nette Familie aus Biasca trafen, die uns ein Stück des Weges begleitete.
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Blick zurück von der Alpe della Motta zur Bocchetta di Pianca Geneura |
Über die Alpe della Motta, von wo wir einen schönen Blick zurück zur Pianca Geneura mit dem Schneefeld hatten, ging es nochmals wacker aufwärts zum Passo del Mauro auf 2393 m.ü.M. Der Blick hinunter zur Alpe Cava, unserem Tagesziel, liess uns aufstöhnen. Es ging nochmals steil über Schuttfelder abwärts. Wir waren inzwischen müde, mussten aber nochmals konzentriert gehen, um nicht noch den Fuss zu vertreten. Eine Stunde später erreichten wir die Alpe Cava mit den schönen kleinen Seen.
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Steiniger Abstieg vom Passo del Mauro zur Alpe Cava |
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Gämswurz |
In der
Capanna Cava UTOE wurden wir von der Hüttenwart-Familie und den anderen Gästen freundlich empfangen. Am Abend wanderten die meisten der Besucher talwärts, und ausser uns blieb nur noch eine Frau als Hüttengast für die Nacht; somit hatten wir einen ganzen Schlafraum für uns allein.
Am Buglione-Gletscher, der am Torrone Alto lag, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts Eis abgebaut, mit einer Seilbahn zu Tal befördert und bis nach Mailand geliefert. Das war ein einträgliches Geschäft, bis kurze Zeit später die Erfindung des Kühlschranks alles zunichte machte.
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Die Capanna Cava UTOE (2066 m.ü.M.) |
Tourendaten:
Strecke 20.8 km
Aufstieg 1550 Hm, Abstieg 900 Hm
Zeit unterwegs 9 Std. 20 Min, davon in Bewegung 7 Std.
Hyperlinks:
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