Der 14. Wandertag unseres
Via-Alpina-Projekts begann früh, denn der Wetterbericht kündigte für den späteren Nachmittag etwas Regen an. Da die Miglorero-Hütte schon von einer 50-köpfigen Tourengruppe gebucht war, hatten wir einen achtstündigen Marsch nach San Bernolfo vor uns. Der Hüttenwart des
Rifugio Prati del Vallone servierte uns freundlicherweise schon um 6 Uhr unser Frühstück, damit wir den sonnigen Vormittag ausnutzen konnten.
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Gemsen am Costabella del Piz |
Im Morgenlicht wanderten wir um 6.50 Uhr los. Der Pfad führte uns von Prati del Vallone steil den Passo di Sottano Scolettas auf 2225 m.ü.M. hoch. Im Morgentau nahmen die Schuhe bald Feuchtigkeit auf, und die Socken wurden unangenehm nass. Oben am Pass begegneten wir dem Jagdaufseher, der uns erklärte, dass die Jagdsaison soeben eröffnet worden sei und dass er die Einhaltung der Wildschutzzone beim Costabella del Piz überwache.
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Abstieg vom Passo Sottano di Scolettas |
Der Abstieg von der Passhöhe, vorbei an den Ruinen einer alten Befestigungsanlage, gestaltete sich auf den ehemaligen Militärsträsschen recht angenehm. Wir wanderten unterhalb des unbewarteten
Rifugio Zanotti vorbei und begannen danach mit dem zweiten Aufstieg des Tages zum Passo di Rostagno auf 2540 m.ü.M. Der Weg führte steil hinauf, und der Bach musste mehrmals überquert werden. Entlang einiger abgeschliffener Granitfelsen erreichten wir schliesslich den Sattel.
Auf der anderen Seite führte der Pfad über Geröll hinunter zum
Rifugio Migliorero, das schon von weitem ins Auge stach. Sein Baustil und seine Lage am Lago Ischiator Inferiore weckten bei uns Erinnerungen an Schottland.
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Auf dem Passo di Rostagno |
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Beim Lago inferiore dell'Ischiator |
Aufstieg Nummer drei führte uns zum Passo di Larussa auf 2438 m.ü.M., den wir um 13 Uhr erreichten. Inzwischen zeigte sich der Himmel bewölkt mit gelegentlichen Aufhellungen, und wir setzten uns an einer windgeschützten Stelle zum Lunch aus dem Rucksack. Nach dieser kurzen Pause folgte der steile und steinige Abstieg ins kleine Bergdorf San Bernolfo.
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Am Passo di Laroussa |
Wir bestellten uns beim hübschen
Rifugio Dahu de Sabarnui etwas zu Trinken und meldeten uns an für die Übernachtung. Grosse Überraschung! Wir waren in einem Nebenhaus mit tollen, liebevoll gestalteten Zweierzimmern untergebracht. Die Zimmer waren jeweils passend zu ihren Namen mit viel Handwerksarbeit ausgestaltet: Legnaia, Albero und Vinum. Ein echtes Bijou! Wir schätzen den unerwarteten Komfort von Frotteewäsche und eigener Dusche. Das Rifugio ist nach dem gämsenähnlichen
Fabelwesen Dahu benannt, welches mit unterschiedlichen Beinlängen ideal ans Gebirge angepasst ist.
Tourendaten:
Strecke 14.2 km
Aufstieg 1411 Hm, Abstieg 1448 Hm
Zeit unterwegs 8 Std., davon in Bewegung 5 Std. 45 Min.
Hyperlinks:
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