Endspurt ans Meer! Am Morgen stärkten wir uns beim ausgiebigen Frühstück in der Auberge de la Madone in Peillon für die Schlussetappe unseres diesjährigen Via-Alpina-Projekts. Danach brachen wir um 09.30 Uhr auf und wanderten bei schönem Wetter zuerst zum oberen Dorfende, wo der Weg dem Hang entlang zur anderen Talseite folgte und nach St-Martin de Peille führte. Dort begannen schon die guten Wohnlagen mit vielen Villen. Ein richtiggehender Kulturschock, wenn man aus den entvölkerten Bergtälern absteigt. Weiter unten bei La Gorra wanderten wir sogar durch ein bewachtes Quartier, bei dem die Autozufahrt nur für Anwohner möglich ist.
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Blick zurück nach Peillon |
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Lieblicher Wanderweg nach St-Martin de Peille |
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Windschiefe Bäume |
Danach ging es aufwärts zum Col de Guerre, wo wir wieder das blau schimmernde Meer erblickten. Auf dem Mont de la Bataille bot sich uns eine prächtige Aussicht auf Monaco. Unser Ziel schien zum Greifen nah.
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Blick vom Col de Guerre aufs Meer |
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Durchs Geröll zum Mont de la Bataille |
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Am Mont de la Bataille liegt uns Monaco zu Füssen |
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Über den Bergrücken |
Der Pfad führte hinunter zum Dorf La Turbie, vorbei an der
Trophée des Alpes, die im Jahr 6 vor Christus als Symbol des Sieges von Kaiser Augustus über die 45 Alpenvölker erbaut wurde. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf die Besichtigung der Ausstellung. Durch den lieblichen alten Dorfteil ging es weiter am Parcours Sportif vorbei und über Les Hauts de Monte Carlo auf einem schmalen Pfad hinunter nach La Grima. Es war drückend heiss. Wir überquerten die Strasse und betraten das
Fürstentum Monaco.
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Durch die Gassen von La Turbie |
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Bald am Ziel: Abstieg über Les Hauts de Monte-Carlo |
Durch die Wohnanlagen und imposanten Häuserschluchten führte eine Fussgängertreppe hinunter ins Zentrum. Nach drei Wochen waren wir in der Zivilisation angekommen und kamen uns – völlig verschwitzt und mit Rucksack und Bergschuhen – ein wenig deplatziert vor. Wir bogen kurz zum
Exotischen Garten ab, um uns ins Gästebuch der Via Alpina einzuschreiben, doch der Garten wurde gerade umgebaut und das Büro war deshalb am Wochenende geschlossen. Schade, aber nicht so schlimm. So marschierten wir weiter zum Place du Palais, dem offiziellen Endpunkt der Via Alpina, die hier
vor genau 20 Jahren feierlich eröffnet wurde. Als wir um 14.30 dort ankamen, gönnten wir uns eine kurze Pause im Schatten, beobachteten das Treiben der vielen Touristen vor dem Fürstenpalast und schrieben einige Ansichtskarten.
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Stadtwandern in Monaco-Ville |
Nun lockte uns ein erfrischendes Bad im Meer. Viele
Badestrände am Meer gibt es in Monaco nicht, denn alles ist relativ dicht zugebaut. Gleich hinter dem Yachthafen fanden wir den Solarium Beach, einer Badestelle am Hafenrand mit betonierten Liegeflächen. Dummerweise trieben dort viele kleine Quallen im Wasser. Doch wir wollten uns unbedingt etwas frisch machen vor der Zugfahrt nach Nizza, deshalb inspizierten wir die Einstiegsstelle genau, warteten einen geeigneten Moment ab und sprangen ins kühle Meer. Nach einer herrlichen Dusche am Strand zogen wir uns frische Sachen an und spazierten zum Bahnhof SNCF, wo uns das nächste Problem erwartete: Von den verschiedenen Ticketautomaten funktionierte nur einer, weshalb uns der Zug vor der Nase davon fuhr. 30 Minuten warten … auch die Getränkeautomaten waren fast alle defekt. Die Bahnfahrt nach Nizza war ein Schock, denn der Zug war überfüllt, und wir wurden mit unseren Rucksäcken beim Einsteigen im Gedränge auseinandergerissen von richtiggehend in eine Nische im Gang gedrückt. In Nizza schafften wir es dann wie durch ein Wunder doch noch auszusteigen.
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Mondäner Yachthafen La Conda in Monaco |
Wir bezogen ein schönes Zimmer im Hotel The Deck in Nizza, wo wir uns ein paar Tage am Meer von der Wanderung ausruhen wollten, bevor wir heimreisten. Wir stürzten uns sofort in die Kaufhäuser, um Shorts, T-Shirts und Badetücher für die Stadt und den Strand zu kaufen. Fehlanzeige, denn die Geschäfte hatten bereits auf warme Herbstmode umgestellt. Das Gesuchte fanden wir schliesslich in den Souvenirshops der Altstadt. Den letzten Wandertag liessen wir bei einem guten Nachtessen im Zentrum ausklingen. In den Gassen von Nizza herrschte abends pulsierendes Leben, und die Altstadt war zum Bersten voll. Was für ein Gegensatz zur Stille der Alpen!
Tourendaten:
Strecke 13.9 km
Aufstieg 539 Hm, Abstieg 884 Hm
Zeit unterwegs 5 Std. 50 Min., davon in Bewegung 4 Std. 30 Min.
Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina:
R116
GPS-Track:
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