Nach einem gemütlichen Frühstück in der Porezen-Hütte brachen wir um 08:35 Uhr auf. Der Weg führte von der Hütte über den Bergrücken auf einfachen Wegen talwärts in Richtung Petrovo Brdo. Im Wald sahen wir zahlreiche umgestürzte Bäume, die von den schweren Sturmschäden der vergangenen Tage zeugten.
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Blick zurück zum Porezen |
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Sturmschäden: Buchen liegen quer über den Waldweg |
Beim Abstieg passierte das Unglück: Susanne stolperte über einen am Boden liegenden Ast, fiel flach nach vorne, wobei die Masse des Rucksacks das Gesicht in den Waldboden drückte. Ein Brillenglas, aus der Fassung gedrückt, schnitt sich neben der Augenbraue tief ein, so dass Blut über das Gesicht tropfte. Mit Papiertaschentüchern und Desinfektionsspray war die Wunde schnell gereinigt und wurde mit zwei Heftpflastern notdürftig verklebt. Doch nach unserer Einschätzung müsste die Wunde wohl genäht werden. Das Brillenglas liess sich zum Glück wieder in die Fassung drücken, nur etwas Harz klebte noch hartnäckig dran.
Sorgenvoll wanderten wir nach diesem Zwischenfall weiter. In Petrovo Brdo begegneten wir zufällig einer Krankenschwester eines Alters- und Beeinträchtigtenheims, die uns empfahl, beim Heim vorbeizuschauen. Freundlicherweise wurde Susanne dort in der Erste-Hilfe-Station behelfsmässig mit Steri-Strips verarztet. Nach diesem Intermezzo wanderten wir vorbei an der
Hütte von Petrovo Brdo, die direkt an der Passstrasse liegt, und folgten vorerst dem Weg hinauf in Richtung
Črni Prst. Der Aufstieg erfolgte durch den Wald dem Hang entlang bis zum Übergang bei Vrh Bače, wo uns ein unerwarteter Regen überraschte. Doch schon gleich zeigte sich die Sonne wieder.
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Wiederaufstieg von Petrovo Brdo in Richtung Vrh Bače |
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Pri Kolcah |
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Wie kam denn der Stein zwischen die Stämme? |
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Aussichtspunkt kurz vor Vrh Bače |
Auf der anderen Seite verliessen wir die
Via-Alpina-Wegführung und stiegen wir ab in Richtung Bohinjska Bistrica. Diese Änderung hatten wir mit Blick auf die Gewitterstürme der folgenden Tage geplant, was sich wegen des nötigen Arztbesuchs als Glücksfall herausstellte. Im Abstieg folgten wir dem
Juliana-Trail, der zunächst sehr sanft und durch liebliche Landschaften abwärtsführt. Wir bestaunten lichte Wälder und Alpweiden. Weiter unten wurde der Pfad durch den Wald steiler. Schliesslich erreichten wir bei Nemski Rovt den Talgrund. Von dort wanderten wir zu unserer Unterkunft, dem
Hotel Tripič in Bohinjska Bistrica.
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Wetterbedingt verlassen wir die Route und folgen dem Juliana-Trail talwärts nach Bohinjska Bistrica |
Gleich neben dem Hotel befand sich eine Klinik, wo sich Susanne in der Notaufnahme untersuchen liess. Die Wunde wurde genäht, und eine Tetanus-Spritze gab es obendrein. Der Arzt erlaubte ihr am Dienstag keine körperliche Anstrengung und beorderte uns am Mittwoch nochmals in die Praxis zur Kontrolle. Für den weiteren Routenverlauf war abermals Improvisation gefragt. Wir beschlossen, am Dienstag gemütlich mit der Seilbahn zur nächsten Unterkunft zu fahren und am Mittwochmorgen wieder zurück ins Tal zur Arztvisite.
Im Hotel bestellten wir uns ein schönes Nachtessen. Draussen erhellte ein sehr heftiges Abendgewitter den Abendhimmel.
Tourendaten:
Strecke 20.3 km
Aufstieg 599 Hm, Abstieg 1667 Hm
Zeit unterwegs 7 Std. 35 Min., davon in Bewegung 5 Std. 30 Min.
GPS-Track:
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