Unser letzter Wandertag auf unserem diesjährigen Abschnitt der roten Via Alpina war gekommen. Die Tamar-Hütte war die erste Hütte, in der nur Barzahlung möglich ist. Für den Nachmittag waren Regen und Gewitter angekündigt, weshalb wir wieder früh aufbrachen. Eine lange Etappe stand uns bevor, zum Glück in unschwierigem Gelände. Zuerst wanderten wir von Tamar durch den Wald gemütlich hinunter ins Planica-Tal. Bei den weltberühmten Sprungschanzen konnten wir die Skispringer beim Sommertraining beobachten.
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Gemütlicher Abstieg von Tamar ins Planica-Tal |
Etwas später, kurz vor Rateče, gab es Unklarheiten bei der Wegführung. Die in der Wegbeschreibung angegebene Strecke war mit Schlagbaum gesperrt und mit «privat» gekennzeichnet, während der offiziell beschilderte Wanderweg auf dem Radweg der Überlandstrasse entlangführt. Wir entschieden uns für den Mittelweg auf einem Forststrässchen – eine gute Wahl. Am Ende des Wäldchens gelangten wir auf den Spazier- und
Radweg, der auf der Trasse der 1967 – 1969 stillgelegten Kronprinz-Rudolf-Bahn in Richtung Mojstrana führt. Wir folgten dem Weg bis zum Dorf Podkoren (Wurzen), dem Nachbardorf des Skiorts
Kranjska Gora. In Podkoren gibt es mehrere Pensionen mit Zimmervermietung.
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Landwirtschaftsgebiet zwischen Rateče und Podkoren |
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Bei Podkoren zweigt der Weg zum Wurzenpass ab, der über die Karawanken führt |
Unser Wetterradar zeigte an, das die erste Gewitterfront uns verfehlen würde, nicht aber die Ausläufer mit Regen. Wir gingen also sofort weiter Richtung
Wurzenpass. Etwas oberhalb des Dorfes waren Holzfällerarbeiten im Gang, deshalb mussten wir leicht ausweichen und einen kleinen Sportplatz umrunden. Nach einem kurzen Waldstück folgte ein Weideweg, wo schliesslich der Regen einsetzte. Das alte Spiel mit Regenkleidung anziehen und wieder ausziehen begann. Als es stark zu regnen begann, suchten wir kurz Unterschlupf unter den Bäumen.
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Der Regen setzt ein |
Nach einiger Zeit kamen wir wieder an die Wurzenpassstrasse und mussten dieser folgen, was ziemlich unangenehm war, da es keinen Gehsteig gibt. Beim Zollamt der Passhöhe, welche geografisch bereits in den Karawanken liegt, erreichten wir Kärnten in Österreich. Das hübsche kleine Gasthaus gleich nach der Grenze liessen wir aus, um keine Zeit zu verlieren, und wanderten bei Regen hinauf zum Dreiländereck (Österreich, Italien und Slowenien). Im
Bergrestaurant Dreiländereck gleich bei der Sesselliftstation machten wir Mittagspause und trockneten unsere Kleider.
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Am Wurzenpass erreichen wir Kärnten / Österreich |
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Aufstieg vom Wurzenpass zum Dreiländereck |
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Auch hier Sturmschäden |
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Blick von der Seltschacher Alm ins untere Gailtal |
Nach dem Essen passierten wir auch die
Dreiländereck-Hütte, ein hübsches Almrestaurant. Dort zweigten wir im Hinblick auf unsere Heimreise von der offiziellen Via-Alpina-Route ab und begannen unseren Abstieg nach Seltschach. Wir folgten der Fortstrasse und liessen die verschiedenen Abkürzungsmöglichkeiten auf steilen Fusspfaden nässebedingt aus. Als wir im Tal die Ortschaft Seltschach erreichten, zogen wieder düstere Wolken auf. Wir erhöhten das Tempo, als wir von fern das erste Donnergrollen hörten, umrundeten den Hügel und gelangten auf einem steilen Strässchen hinunter nach
Arnoldstein, die grosse
Klosterruine im Blick. Als wir unsere Unterkunft, das komfortable
Hotel Wallner erreichten, zogen sich schwere Gewitterwolken zusammen, und fünf Minuten später entlud sich das Gewitter. Gerade noch geschafft!
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Dreiländereck |
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Abstieg auf der Forststrasse nach Seltschach |
Im gemütlichen Zimmer freuten wir uns, dass wir die schöne
Wanderung von Muggia nach Arnoldstein geschafft hatten. Keine Blasen an den Füssen, nur eine Schnittverletzung an der Augenbraue trübte die Bilanz ein wenig. Slowenien war eine Wundertüte für uns, und alles war schöner und einfacher, als wir es uns vorgestellt hatten. Ein Land mit schönen Bergen und Flüssen und sehr netten Menschen.
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Kurz vor dem schweren Gewitter erreichen wir unsere letzte Unterkunft auf der Route, das Hotel Wallner in Arnoldstein |
Unser Via-Alpina-Abenteuer 2023 war zu Ende, doch unsere Reise ging anschliessend noch weiter. Am Mittwoch nahmen wir den Zug nach Villach, wo wir ungeplant in den absolut sehenswerten Villacher Kirchtag gerieten (der Name trügt, der Kirchtag dauert acht Tage). Am Donnerstag reisten wir von Villach mit der Bahn wieder zurück nach Hause.
Tourendaten:
Strecke 29.1 km
Aufstieg 812 Hm, Abstieg 1353 Hm
Zeit unterwegs 9 Std. 40 Min., davon in Bewegung 6 Std. 45 Min.
Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina: Variante von
R15
GPS-Track:
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