Beliebte Wanderung zum Hohtürli
Nach dem reichhaltigen Frühstück im Berggasthaus Golderli wanderten wir um 7.45 Uhr kurz zur Griesalp hinunter. Hier trafen wir wieder auf Rieke, der wir schon auf einer anderen Etappe begegnet waren. Auf angenehmen Wegen erreichten wir die Bundalp.
Bundalp |
Von dort geht es auf einem sehr steilen Weg über eine Geröllhalde hinauf zum Hohtürli. Weil ideales Wetter herrschte, waren viele Wanderer unterwegs. Die Wanderung zur Blüemlisalphütte scheint ein viel begangener, aber konditionell anspruchsvoller Klassiker im Berner Oberland zu sein. Inzwischen waren wir so fit, dass wir trotz grossem Rucksack die meisten anderen mühelos hinter uns zurück liessen.
Aufstieg beim Schnattweng |
Schliesslich erreicht man ein Felsband. Hier windet sich der Weg steil hinauf in die Lücke des Hohtürli. Stufen und Sicherungen entschärfen im oberen Teil den Aufstieg.
Wild Andrist und Hundshore |
Hier trafen wir einen mutigen älteren Herren, der nach gelungenem Einbau von zwei künstlichen Hüftgelenken den Traum realisierte, die Schulreise zu wiederholen, die er einst als 16-jähriger gemacht hatte.
Gut gesicherte Kraxelstelle |
Hochgebirgsstimmung bei der Blüemlisalphütte
60 m über dem Hohtürli thront die Blüemlisalphütte (2834 m), die wir um 11 Uhr erreichten. Trotz des blumigen Namens gibt es hier oben aber keine Alpenflora, sondern Fels und Gletschereis zu bestaunen. Eine Erklärung gibt die Blüemlisalpsage, wonach die einst ertragreiche Alp verflucht und von einer Stein- und Eislawine zugedeckt wurde.
Das Hohtürli |
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Die Blüemlisalp |
Zum Greifen nah sind die Blüemlisalpgipfel Morgenhorn, Wyssi Frau und Blüemlisalphorn sowie etwas vorgelagert Wildi Frau, Stock und Rothorn. Trotz frischen Windes liessen wir es uns nicht nehmen, auf der Hüttenterrasse Suppe, Rösti und Wurst zu geniessen.
Abstieg von der Blüemlisalphütte |
Zum wunderschönen Oeschinensee
Am Mittag nahmen wir den langen Abstieg zum Oeschinensee in Angriff. Inzwischen stiegen die Temperaturen in den windgeschützten tieferen Lagen stark an, und wir waren froh, dass wir nicht mehr aufsteigen mussten.
Blüemlisalpgletscher |
Nach vielen Kniebrechertritten glitzerte uns der Oeschinensee in einem herrlichen türkisblau entgegen. Beim Bergbeizli Unterbärgli legten wir einen Erfrischungsstop ein, da unsere Trinkflaschen schon lange leer waren.
Der wunderschöne Oeschinensee |
In schnellen Schritten folgten wir dem angenehmen Uferweg zum See, der von gewaltigen Bergabhängen und von Wasserfällen eingerahmt ist. Unterwegs trafen wir eine Frau an, die sich den Knöchel verrenkt hatte. Sie lehnte unser Hilfeangebot dankend ab und wollte den weiteren Abstieg nach einer Pause nochmals versuchen.
Erstaunlicherweise ist die Wassertemperatur trotz Gletscherwasserzufuhr ganz passabel, so dass nichts gegen ein kurzes Bad im klaren Bergwasser sprach. Danach gönnten wir uns einen Kaffee im Berghaus am Oeschinensee. Von hier aus konnten wir beobachten, wie die Frau mit dem verstauchten Knöchel von der Rega an der Seilwinde ausgeflogen wurde.
Kurzes Bad im Oeschinensee |
Etappenziel Kandersteg
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg hinunter nach Kandersteg, das wir nach 1 Std. 10 Min. erreichten. Bei unserem Einzug in dieses schöne Dorf läuteten die Glocken der Kapelle (aber vermutlich nicht extra für uns...).
Landgasthof Ruedihus in Kandersteg |
Wir fanden ein gemütliches Zimmer mit Balkon im Hotel zur Post. Bei unserem Rundgang durchs Dorf trafen wir wieder auf den Mann, der am Vortag im Golderli den Kreislaufkollaps erlitten hatte. Er war wieder wohlauf und guter Dinge, wollte aber die restlichen Ferientage ruhiger angehen.
Kapelle in Kandersteg |
Spaziergang durch die Blumenwiesen |
Tourendaten:
Strecke 21.3 km
1402 Hm Aufstieg, 1673 Hm Abstieg
10 Std. 15 Min. unterwegs
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