In der Auberge Sainte Marie-Madeleine servierten sie uns freundlicherweise schon um 7.00 Uhr das Frühstück. Der Wetterbericht sagte für 15.00 Uhr bereits wieder Gewitter vorher, deshalb wollten wir früh aufbrechen. Wir wanderten um 07.30 Uhr los, zuerst talauswärts durch die kleine Ortschaft Castérino, und überquerten dann die Brücke über den Valmasque-Fluss. Auf der Forststrasse stiegen wir durch den Lärchenwald hinauf zur Baisse de Peirefique.
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Baisse de Peirefique mit alten Militärbunkern |
Weiter ging es durch schöne Bergweiden an einer verfallenen Kaserne vorbei zum Barchenzane-Sattel, von wo wir über den steinigen Nordhang abstiegen. Auch dort war die Landschaft sehr lieblich: Lärchen, Heidelbeersträucher, Alpenrosen. In der Talsole entschieden wir uns, einen Abstecher zu den nahegelegenen Peirefique-Seen zu machen. 20 Minuten Wegzeit war im Reiseführer angegeben, aber tatsächlich betrug die benötigte Zusatzzeit eine volle Stunde.
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Durch den Lärchenwald |
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Abstecher zu den Lacs de Peirefique |
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Aufstieg durchs Geröll bei Giassette |
Nach diesem Exkurs ging es vom Talgrund auf einem schmalen Wiesenpfad, teilweise auch über etwas Geröll, wieder steil hinauf bis zum
Fort de Giaure. Es handelt sich um eine imposante ehemalige italienische Festungsanlage, welche 1883 – 1884 als Teil eines Verteidigungssystems zur Sicherung des Col de Tende erbaut wurde. Auf der Wiese um die Festung blühten Edelweiss.
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Fort de Giaure |
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Fort de Giaure: imposante Festungsanlage |
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Steinschlaggefährdete Querung auf der alten Militärstrasse |
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Abstieg nach Limonetto |
Zu unserem Bedauern zogen Wolken auf, und wir nahmen deshalb sofort den Abstieg in Angriff. Die alte Militärstrasse führte durch ein stark steinschlaggefährdetes Gebiet talwärts. Etwas weiter unten zweigte der Fussweg Richtung Laghetto dell’Abisso in eine weniger gefährdete Alternativroute ab (entgegen dem GPS-Track auf der Via-Alpina-Website). Der Abstieg führte zunächst über Geröll, danach über bessere Wege bis zum Abzweiger nach Limonetto. Über einen allmählich zuwachsenden Pfad ging es durch Wachholder-, Alpenrosen- und Heidelbeersträucher abwärts Richtung Etappenziel. Der Fussweg wurde allmählich steiler und stellenweise rutschig, bis wir schliesslich bei Gias Boero das Alpsträsschen erreichten, dem wir hinunter nach Limonetto folgten. Vorbei an den im Sommer unansehnlichen Skilift-Anlagen und erodierten Skipisten gelangten wir ins alte Dorfzentrum, wo uns Walter vom
B&B L’Albric bei der Kirche abholte und zur hübschen Unterkunft führte. Ein wahres Schmuckstück! Der Gastgeber erzählte uns, dass der aktuelle Posto Tappa GTA nur eine gemietete Übergangslösung sei, bis die Renovation eines eigenen Gästehauses etwas oberhalb des Dorfes fertiggestellt ist. Die Einweihung soll voraussichtlich im Juni 2023 stattfinden.
Wir waren an jenem Tag die einzigen Gäste und erhielten die «Suite». Wir genossen Bier und Chips auf der Veranda, kauften im Dorfladen Proviant ein und legten uns kurz aufs Ohr. Um 19.30 Uhr gingen wir zum einzigen Restaurant der Ortschaft, der Bar dal Gä, wo wir das GTA-Menü bestellten. Es war Grillabend, und so wurden wir mit verschiedensten Fleischspezialitäten bewirtet.
Tourendaten:
Strecke 17.9 km
Aufstieg 1155 Hm, Abstieg 1384 Hm
Zeit unterwegs 8 Std., davon in Bewegung 6 Std. 35 Min.
Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina:
R148 (Archiv, alte Streckenführung)
GPS-Track:
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