Früher Aufbruch in Porto San Rocco bei Muggia |
Unser diesjähriges Wanderabenteuer auf der Via Alpina begann in Muggia bei Triest. Wir waren zuvor mit dem ÖBB-Nachtzug nach Lubljana gereist und hatten am Nachmittag den FlixBus nach Triest genommen. Im Hotel San Rocco beim gleichnamigen Hafen verbrachten wir einen gemütlichen Abend am Golf von Triest.
Weil der Wetterbericht hohe Temperaturen angekündigt hatte, klingelte unser Wecker schon um 5 Uhr morgens. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Balkon verliessen wir Porto San Rocco bereits um 6.15 Uhr. Vom Yachthafen führte der Weg am alten Fischerhafen von Muggia vorbei, bevor wir die Piazza Marconi erreichten, dem offiziellen Startpunkt der roten Via Alpina. Seltsam, kein Wegweiser, keine Infotafel, kein Torbogen macht auf diese Tatsache aufmerksam. Der Wegverlauf der Via Alpina ist in dieser Region generell eher schlecht markiert, weshalb gute Vorbereitung mit einer Wander-App oder einem GPS-Gerät wichtig ist.
Piazza Marconi in Muggia, der offizielle Routenstart |
Angenehm schattiger Weg über die Hügel von Muggia |
Wir wanderten zuerst hügelaufwärts nach Santa Barbara und von dort über einen lieblichen Feldweg wieder hinunter nach Rabuiese, immer in der Nähe der slowenischen Grenze. Am Ende der Industriestrasse führte die Via Alpina durch den feuchtwarmen Bosco di Valle Noghere, wo uns hunderte von hungrigen Mücken auflauerten. Am Ende des Wäldchens mussten wir improvisieren, da ein auf der Karte eingezeichneter Pfad nicht mehr existierte. Wir folgten den Wanderwegmarkierungen, machten einen kleinen Umweg und fanden rasch zurück zur offiziellen Route. Nach dem Aufstieg erreichten wir Caresana und folgten dem Pfad, der schliesslich in steilem Zickzack hinauf führte nach San Dorligo della Valle (oder slowenisch: Dolina).
An diesem Tag mehrfach gesehen: vermutlich von Flüchtlingen entsorgte Kleidungsstücke, Rucksäcke und Schuhe |
Pfad durch den lichten Wald |
Allmählich wurde die Hitze drückend, und der Schweiss schoss aus den Poren. Über den Bosco Rosandra stiegen wir Richtung Monte Carso auf, teilweise über von der Sonne aufgeheizte Geröllfelder. Oben gab es Verwirrung bei einem der Wegweiser, weil er das Rifugio Premuda in einer Richtung anzeigte, die nach meiner GPS-Route nicht stimmte. Das Kartenstudium ergab, dass zwei Wege zum gleichen Ziel führten. Wir blieben also auf der offiziellen Route. Es folgte ein steiler Abstieg über rutschige Geröllhänge zum Rifugio Premuda. Dort angekommen, machten wir eine ausgiebige Mittagspause an einem Tisch im Schatten der Bäume. Leider kann hier nur gegessen, aber nicht mehr übernachtet werden.
Aussicht vom Monte Carso auf die Industriezone von San Dorligo della Valle und die Triester Bucht |
Schutthänge am Monte Carso, von der Mittagssonne aufgeheizt |
Rifugio Mario Premuda, die tiefstgelegene Alpenclubhütte Italiens (nur Restaurationsbetrieb, keine Übernachtung möglich) |
Nach dem Essen wanderten wir weiter ins schöne Rosandratal, wo auch Spuren eines alten römischen Aquädukts zu finden sind. Am Bach hat es kleine Badestellen, die bei Ausflüglern sehr beliebt sind. Auch wir nutzten diese Möglichkeit zur Abkühlung. Danach ging es aufwärts bis zum Talschluss mit dem schönen Wasserfall. Bei Bottazzo führte der Pfad sehr steil und schweisstreibend hinauf bis zu einer Bergstrasse mit kleinem Tunnel. Nach dem Tunnel zweigten wir wieder bergaufwärts ab, wobei der Wegverlauf neu angelegt wurde und nicht mehr der Karte entsprach. Schon bald hatten wir die Hügelkuppe erreicht und wanderten durch den Bosco Stena hinab nach Draga San Elia.
Antikes römisches Aquadukt |
Badebetrieb im Rosandratal |
Erstmals eine Via-Alpina-Wegmarkierung |
Rosandra-Wasserfall |
Unterwegs im Rosandra-Tal Richtung Pesek |
Über einen vorerst nicht markierten Waldweg gelangten wir angenehm, zuerst den Wald hinauf und dann wieder abwärts, nach Pesek, einem Weiler an der Grenze zwischen Italien und Slowenien. Im Hotel Pesek, wo wir ein Zimmer gebucht hatten, wurden wir sehr freundlich empfangen. Nach einer erfrischenden Dusche genossen wir kühle Getränke im schattigen Gastgarten. Das Essen im Ristorante war ebenfalls hervorragend.
Strecke 24.7 km
Aufstieg 1225 Hm, Abstieg 756 Hm
Zeit unterwegs 10 Std. 55 Min., davon in Bewegung 6 Std. 55 Min.
GPS-Track:
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