Mittwoch, 24. August 2022

Via Alpina: Refuge de la Madone de Fenestre - Refuge de Nice

 


Schreck beim Aufwachen im Refuge de la Madone de Fenestre: Der Telefonwecker ging viel zu früh los und weckte das ganze Zimmer! Nach einem einfachen Frühstück (zum Marmeladebrot gabs keinen Teller, nur eine Serviette) brachen wir um 08.20 Uhr auf. Eine kurze, aber recht anspruchsvolle Etappe stand auf dem Programm. Die Via Alpina folgt hier der GR52. Digital Detox – von hier bis fast nach Castérino gibt es praktisch keinen Mobilfunkempfang. Wir stiegen zuerst dem Bach entlang durch lockere Lärchenwälder auf. Danach wurde der Weg zunehmend steinig und führte über grosse Geröllfelder. Auch an diesem Tag beobachteten wieder Steinwild ganz in der Nähe des Pfads. Bei einer kurzen Passage mussten die Hände zu Hilfe genommen werden beim Kraxeln über einen grossen Felsblock, was aber keine grosse Schwierigkeit darstellte.


Start beim Refuge de la Madone de Fenestre

Erste Sonnenstrahlen im Aufstieg

Steiler Weg mit Hindernissen

Steiniger Pfad zum Sattel

Während einer kurzen Pause bot sich uns ein spannendes Schauspiel: Spielende Hermeline rannten in einem unglaublichen Tempo die steilen Schutthänge auf und ab. Der Pfad hinauf zum Pas du Mont Colomb wurde zunehmend steiler und grobschotteriger. Bei der Scharte angekommen, schauten wir auf die andere Seite und stellten fest, dass es in östlicher Richtung noch steiler hinunter geht. Also stiegen wir langsam und möglichst knieschonend ab. Blockschutt mit spitzen Kanten; ein Abknicken wäre schmerzvoll. Eine Gämse zeigte uns den schwierig zu findenden Pfad und marschierte längere Zeit vor uns her. 

Übergang beim Pas du Mont Colomb (2548 m ü.M.)

Gämse auf der Aussichtsplattform

Am Talgrund angekommen, folgten wir dem Bach zum Stausee Lac de La Fous. Die Landschaft war imposant: abgeschliffene Granitfelsen erinnerten an die letzte Eiszeit. Für unser Mittagessen aus dem Rucksack wählten wir ein schönes Plätzchen an einem kleinen Bach in Seenähe, mit Blick zum dahinter liegenden Wasserfall in einer Felsspalte. Nach der langen Rast stiegen wir den Hang hinauf zum nahegelegenen Refuge de Nice. Es handelt sich um eine sehr schöne und grosse Alpenclubhütte mit zwei grossen Aussichtsterrassen. Guter Komfort, warme Duschen und vernünftige Getränkepreise. In einem schönen Vierbettzimmer bezogen wir die beiden oberen Stockbetten.

La Barme

Refuge de Nice am Lac de la Fous

Auf der Terrasse bot sich ein Spektakel: zahlreiche Gämsen und Steingeissen direkt vor oder unterhalb der Unterkunft.  Die Hütte war vollbesetzt mit Wanderern. Im ganzen Mercantour-Nationalpark empfiehlt es sich für Besuche in der Hauptsaison unbedingt, die Übernachtungen frühzeitig zu buchen über die Website des FFCAM (Anzahlung erforderlich). 

Als es eindunkelte, genossen wir ein gutes Nachtessen am Gemeinschaftstisch mit netten Wanderern aus Marseille und Paris. 

Abendstimmung vor der Hütte

Tourendaten:
Strecke 5.5 km
Aufstieg 761 Hm, Abstieg 440 Hm
Zeit unterwegs 6 Std. 40 Min., davon in Bewegung 4 Std. 10 Min.

Hyperlinks:
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Reiseführer Via Alpina: R111


GPS-Track:




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