Der Tag begann mit einem guten Frühstück im Hotel Italia in Ormea. Die Wirtsleute erzählten den Gästen am Nebentisch, dass sie diese Hotelsaison schon im Frühherbst beenden müssten, da die Heizkosten bei den stark steigenden Energiepreisen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht mehr verkraftbar seien, solange das Hotel nicht gut ausgelastet ist.
Der Himmel war am Morgen wieder strahlend blau, aber für den Nachmittag wurden abermals Gewitter vorhergesagt. Nach dem starken Gewitter des Vorabends, und auch zur Schonung unserer Knie, entschlossen wir uns für eine kleine Änderung der Route. Statt wieder zum Höhenweg „Balconata di Ormea“ aufzusteigen, wählten wir den ziemlich flachen, unspektakulären und deutlich schnelleren Talweg dem Tamaro-Fluss entlang, der dann bei Barchi Garei am Fuss des Torre di Barchi wieder auf die offizielle Via-Alpina-Route (alte Streckenführung) trifft.
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Morgentlicher Rundgang durch Ormea, diesmal bei Sonnenschein |
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Spannende Gassen |
Um 09.00 Uhr verliessen wir unser Hotel, wanderten zuerst durch die hübschen Gassen des alten Ortsteils zurück ins Zentrum von Ormea, wo wir eine Kleinigkeit einkauften. Danach überquerten wir die Brücke des Tanaro-Flusses und folgten am orografisch rechten Flussufer dem Spazier- und Radweg, der zum Etappenziel Garessio führt. Die Gegend scheint unter deutlicher Entvölkerung zu leiden. Zuerst passierten wir eine
Mineralwasserfabrik und wanderten unter dem
Torre di Barchi vorbei, der vermutlich am Ende des 8. Jahrhunderts zur Verteidigung gegen einfallende Sarazenen errichtet worden war.
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Blick vom Tanaro-Ufer zurück nach Ormea |
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Schnelle Alternative zur Fortsetzung der Balconata: der Weg entlang des Tanaro-Ufers |
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Nur wenig Auf und Ab am Uferweg |
Kurz nach dem Mittag erreichten wir bereits im Tagesziel
Garessio ein. Wir checkten im gemütlichen
B&B Sportinghouse ein, welches von einem lokalen Mountainbike-Guide und seiner englischen Frau geführt wird. Nach einem erfrischenden Bad im kleinen Gartenpool erkundeten wir das kleine Städtchen. Es gibt einen wunderschönen mittelalterlichen Dorfkern: das „Borgo Medievale“. Die historischen Häuser wurden teilweise schon saniert, aber einige Palazzi haben noch grosses Renovationspotenzial. Und verschiedene dieser alten Gemäuer stehen zum Verkauf. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es im Viertel viele imposante Kirchen.
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Garessio mit wunderschönem mittelalterlichen Ortskern |
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Borgo medievale |
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Überall altes Gemäuer |
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Blick von einer Kirche zur anderen |
Nach einem ausführlichen Rundgang besuchten wir auch den Ortsteil am Tanaro-Fluss, wo es mehrere Lebensmittelgeschäfte und Bars gibt. Wir kauften etwas Proviant ein und kehrten für ein Schläfchen zurück zur Unterkunft. Am Abend gönnten wir uns ein ausgedehntes Nachtessen mit ligurischen Spezialitäten in der
Locanda Ponte Rosa.
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Aperitiv im Kavarna-Pub bei der provisorischen Fussgängerbrücke |
Tourendaten:
Strecke 14.1 km
Aufstieg 164 Hm, Abstieg 278 Hm
Zeit unterwegs 3 Std. 45 Min., davon in Bewegung 3 Std. 20 Min.
Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina:
R152 Variante (Archiv, alte Streckenführung)
GPS-Track:
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