Zweiter Wandertag unseres diesjährigen Via-Alpina-Projektes. Nach dem Frühstück brachen wir um 8 Uhr beim Rifugio Genova-Figari auf und gingen zuerst ein wenig zurück Richtung Stausee. Dann stiegen wir auf dem recht steilen, aber sehr schön angelegten Pfad hinauf zum Colle di Fenestrelle. Hoch über dem Sattel machten wir eine markante Silhouette am Bergkamm aus: einen grossen Steinbock.
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Aufstieg zum Colle di Fenestrelle |
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Steinbock über dem Colle di Fenestrelle |
Von der Passhöhe sieht man hinab zum Piano del Praiet und zum Rifugio Ellena-Soria. Auch dieser Weg windet sich angenehm hinunter in den Talboden. Dort zogen wir unter der auf einer Anhöhe stehenden
Alpenclubhütte Ellena-Soria vorbei und stiegen noch etwas höher, ehe wir am Wegrand eine kurze Mittagsrast einlegten. Am Nachmittag schossen die Temperaturen hoch und liessen uns beim Aufstieg zum Colle di Finestra (tönt ähnlich wie der Pass vom Vormittag) schwitzen. Oben an der italienischen Seite des Sattels bewacht eine alte Festung die Grenze.
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Ausblick ins Vallone di Finestra |
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Historische Millitärbauten an der italienisch-französischen Grenze beim Col de Fenestre
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Kaum war die Landesgrenze überschritten, tauchten wir ein in die französische Sprach- und Kulturwelt. Steinwild auch im
Mercantour-Nationalpark: eine Steingeiss mit Kitz kletterte auf einen alten Betonbunker. Am schönen Lac de Fenestre machten wir Pause und liessen die Landschaft auf uns einwirken. Auf dem Weg hinunter zum
Refuge de la Madone de Fenestre konnten wir nochmals Steinböcke und Gämsen beobachten.
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Steingeiss mit Kitz |
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Am Lac de Fenestre |
Gegen 16.30 Uhr erreichten La Madone de Fenestre - einen kleinen
Wallfahrtsort, bei dem es auch eine
Alpenclubhütte gibt. Die Einrichtung der voll belegten Unterkunft war eher spartanisch: kein einziger Kleiderhaken stand im Waschraum zur Verfügung, nur sehr wenige im Zimmer… Das Refuge war erst seit kurzem wieder über die Zufahrtsstrasse erreichbar – der Sturm Alex hatte im Herbst 2020 in der Region gewütet und riesigen Schaden verursacht. Wir richteten uns im Sechser-Schlafraum ein und gönnten uns ein Bier auf der Terrasse. Danach folgte ein gutes Abendessen, und wir plauderten angeregt mit den anderen Wanderern aus Frankreich und Holland, die bei uns am Tisch sassen.
Tourendaten:
Strecke 17.4 km
Aufstieg 1294 Hm, Abstieg 1393 Hm
Zeit unterwegs 8 Std. 35 Min., davon in Bewegung 6 Std. 55 Min.
GPS-Track:
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