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Friedenskapelle bei der Zollnersee-Hütte, unserem Tagesziel |
Es war der fünfte Wandertag auf unserem Via-Alpina-Projekt 2024. Eine längere, aber technisch gut machbare Wanderung entlang des Karnischen Höhenwegs durch das im ersten Weltkrieg stark umkämpfte Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien erwartete uns. Während die alpine Landschaft vom Nassfeld bis zum Rudnigsattel noch stark von den Skiliftanlagen und Pisten zerfurcht ist, wird sie später lieblicher und sehr eindrücklich.
Da der Wetterbericht für den Nachmittag mögliche Gewitter vorausgesagt hatte, entschlossen wir uns zu einem frühen Aufbruch. Netterweise hatte uns der Wirt des Berghofs am Vorabend ein grosszügiges Frühstücksplättchen vorbereitet, so dass wir schon um 6 Uhr im sonst noch leeren Speisesaal frühstücken konnten. Zwanzig Minuten später wanderten wir im Frühtau durch das Skigebiet hinauf und teilweise über Mountainbike-Pisten in die Nähe der Bergstation der Madritschenbahn. Von dort stiegen wir ab zum Rudniggraben und wieder hoch zum Rudnigsattel auf 1945 m ü.M.
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Morgenstimmung im Skigebiet |
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Über die Skipisten aufwärts zur Rossalm |
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Zwischenabstieg von der Madritschen zum Rudniggraben |
Vom Rudnigsattel schweift der Blick auf der italienischen Seite hinunter zum nahegelegenen rot leuchtenden
Lomasti-Biwak. Der Weg folgt kurz dem Grenzgrat und quert dann auf Schotterwegen am Südfuss des imposanten Trogkofels. Dort querten wir den Einstieg zum Klettersteig Crete Rosse und zu verschiedenen Alpinkletterrouten.
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Trogkofel (Creta di Aip) |
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Der Karnische Höhenweg traversiert am Südfuss des Trogkofels |
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Der Blick schweift zum Monte Zermula |
Nach dem Trogkofel führt der Karnische Höhenweg sehr angenehm weiter über den Rattendorfer Schneid zum Rattendorfer Sattel. Hier könnte man, wenn die Tagesetappe wetterbedingt halbiert werden müsste, zur rechtsseitig des Kammes gelegenen
Rattendorfer Alm absteigen und dort übernachten. Bei uns jedoch sah das Wetter noch sehr gut aus, weshalb wir über den Kordinsattel zur
Straniger Alm weiterwanderten. Auch hier könnte man übernachten. Es war eine sehr lange Etappe soweit, weshalb wir gerne einkehrten und etwas zu Essen bestellten.
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Unterwegs zum Kordinsattel |
Kaum wurden uns auf der Straniger Alm die Getränke serviert, kam der grosse Schreck: Donnergrollen! Von unserer Marschrichtung her türmten sich dunkle Gewitterwolken, und bei den Wanderern machte sich allgemeine Unruhe bemerkbar. Wir beschlossen, im Gasthaus abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt. Ablenkung bot uns die Landung des Notarzt-Hubschraubers, der einen Motorradfahrer abholte, der sich bei einem Sturz vor der Alm verletzt hatte. Und siehe da, schon bald verzogen sich die Wolken, und wir setzten unsere Wanderung fort.
Doch das Wetterfenster hielt nicht lange. Kaum hatten wir den Waidegger Sattel erreicht, zogen erneut dunkle Wolken auf, und wir erhöhten unser Marschtempo. Wir plauderten unterwegs mit einen jungen Wanderer, der mit wenig Gepäck auf dem Karnischen Höhenwegs unterwegs war und leichtfüssig jeweils beachtliche 40 km pro Tag zurücklegte. Schliesslich fielen die ersten Regentropfen und es donnerte, doch die Gewitterzelle zog neben uns vorbei und verschonte uns.
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Ein Gewitter naht: Eilmarsch von der Straniger Alm zur Zollnersee-Hütte |
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Zollnersee |
Kurz nach dem hübschen Zollnersee erreichten wir die
Zollnersee-Hütte, wo wieder die Sonne durchdrückte. Wir genossen nun entspannt den sehr schönen Abend in der bequemen, sehr gut ausgestatteten Hütte und plauderten mit anderen Hüttengästen. Zwei Wanderer aus dem Burgenland, die vom Plöckenpass her gekommen waren, berichteten, dass sie unterwegs im Gelände ein starkes Gewitter mit Hagel aussitzen mussten. Da hatten wir also grosses Glück gehabt.
Tourendaten:
Strecke 23.4 km
Aufstieg 1235 Hm, Abstieg 1027 Hm
Zeit unterwegs 10 Std., davon in Bewegung 7 Std. 05 Min.
Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina:
R19
GPS-Track:
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