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Freitag, 7. August 2015

Via Alpina: Le Pont-de-Nant - Col du Demècre

Diese anspruchsvolle und eindrückliche Tagesetappe der Via Alpina verläuft auf dem gleichen Weg wie die Tour des Muverans, welche bei den Westschweizern sehr bekannt ist. Wir verliessen unsere Unterkunft in Le Pont-de-Nant um 7.40 Uhr und stiegen im Schatten am Garten Thomasia vorbei in leichter Steigung das Naturschutzgebiet Vallon de Nant hoch bis zur gleichnamigen Alp. Nun begann der steile Aufstieg zum Col des Perris Blancs.

Aufstieg zum Col des Perris Blancs
Auf der Passhöhe wurden wir mit einem schönen Tiefblick zum Genfersee und ins Rhonetal belohnt. Es folgte ein steiler Abstieg zur SAC-Hütte La Tourche, grossteils auf Felsschutt, stellenweise auf Wegen, die das Militär aus den Felsen gesprengt hatte.

Abstieg über den ehemaligen Militärpfad nach La Tourche

Aus dem Fels gesprengter Pfad

La Tourche, SAC-Hütte mit phantastischer Aussicht
La Tourche war früher eine Artilleriestellung, deren Zweck es war, das Rhonetal zu kontrollieren. Die Hütte thront auf einem steilen Wiesenhang hoch über dem Tal an bester Aussichtslage. Wir machten dort Mittagspause und folgten danach dem Weg zur Alp La Rionda.

Letzte Tankstelle vor dem Col du Demècre

Blick übers Rhonetal zum Genfersee
Von dort gelangten wir auf einen ziemlich exponierten Höhenweg, der unsere volle Konzentration erforderte. Auf einer schmalen Geländekante querten wir in Richtung Col du Demècre, beeindruckende Tiefblicke inbegriffen. Bei schlechtem Wetter sollte unbedingt der untere Weg über Chalet Neuf als Alternative ins Auge gefasst werden.

Nur für Schwindelfreie: exponierter Pfad auf der schmalen Felsterrasse
Nach diesem Pièce de Resistance ging es einen steilen Wiesenhang in einer grossen Spitzkehre hoch zum Pass. Die Cabane du Demècre liegt bei der Passhöhe in einer schützenden Felsmulde. Sie wurde von Freiwilligen bewirtet, die ihre Familien dabei hatten - eine lebhafte Kinderschar samt Baby. Wir meldeten uns an und wurden informiert, dass es bei der Hütte kein fliessendes Wasser gebe, nur Wasser aus dem Tank. Zum Nachtessen wurden Spaghetti oder Rösti angeboten, und die Gäste werden gebeten, entweder beim Kochen oder Abwasch mitzuhelfen. Um die Hütte herrschte eine friedliche Abendstimmung, und wir betrachteten entspannt den Sonnenuntergang.

Cabane du Demècre, 2361 m.ü.M.

Kein fliessendes Wasser, aber Waschraum und geruchsfreies Kompost-WC

Abendstimmung vor der Hütte
Tourendaten:
Strecke 16.7 km
Aufstieg 1776 Hm, Abstieg 691 Hm
Zeit unterwegs 8 Std. 55 Min.
Via Alpina Reiseführer: Teil von R77

Hyperlinks:
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GPS-Track:

Donnerstag, 6. August 2015

Via Alpina: Godey - Le Pont-de-Nant

Von Godey siegen wir zuerst wieder auf dem Weg des Vortages in nordöstlicher Richtung bis oberhalb des Stausees auf und folgten dann dem oberen Wanderweg nach Derborence. Im Jahr 1749 stürzte ein Pfeiler der Diablerets nach Derborence hinunter und verschüttete alle Alphütten samt Menschen und Vieh. Hinter dem Schuttdamm bildete sich in der Folge ein pittoresker Bergsee, und der Urwald von Derborence ist schweizweit ein Begriff.

Von den Diablerets stürzte 1714 ein mächtiger Bergpfeiler ins Derborence-Tal

Der Lac de Derborence entstand durch den Bergsturz
Nach einer kurzen Abkühlung im Bergsee wanderten wir bei grosser Hitze steil durch einen Wald aufwärts und erreichten bald das Chevilletal und die Alphütten von Grenier. Hier begann der steile Serpentinenweg zum Pas de Cheville. Die Mittagssonne heizte unerbittlich.

Pas de Cheville
Nach dem Passübergang ging es am Plan du Sex vorbei auf der flachen Hochebene weiter zur Alp Anzeindaz, die bereits zu den Waadtländer Alpen zählt. Hier gibt es zwei Übernachtungsmöglichkeiten, das Refuge de la Tour und das Refuge Giacomini. Wir waren aber noch fit und entschieden uns, einen Teil der nächsten Via Alpina-Etappe anzuhängen.

Anzeindaz, eine Alp mit zwei Berggasthäusern

Am Col des Essets
Wir machten kurz Pause und stiegen auf zum Col des Essets. Der Pass war schnell erreicht, und danach begann der lange Abstieg über die Alpen La Vare und Le Richard, beide mit kleinem Restaurationsbetrieb und einfacher Übernachtungsmöglichkeit.

Kreuzotter auf der Flucht

Abstieg nach Pont-de-Nant
Es folgte der Abstieg zum Ausflugsort Le Pont-de-Nant, wo wir zwei Schlafplätze im Lager der Auberge Pont-de-Nant erhielten. Die sanitären Anlagen im Haus sind frisch renoviert, und das Restaurant kann 14 Gault-Millau-Punkte (2015) vorweisen. Das Essen war erwartungsgemäss hervorragend.

Auberge du Pont-de-Nant, 2015 mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet
Den abendlichen Verdauungsspaziergang machten wir zum botanischen Alpengarten Thomasia, wo über 3'000 Bergpflanzen aus aller Welt liebevoll ausgestellt sind.

Ausblick vom Gastgarten
Tourendaten:
Strecke 17.3 km
Aufstieg 1013 Hm, Abstieg 1112 Hm
Zeit unterwegs 7 Std. 40 Min.
Reiseführer Via Alpina: R76 und Teil von R77

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