Donnerstag, 1. September 2022

Via Alpina: Colle di San Bernardo - Rifugio Pian dell'Arma


Ein Erwachen mit Schrecken: Das für den Vorabend prognostizierte Gewitter entlud sich erst am Morgen, und starker Regen prasste nieder. Wir frühstückten um 08.00 Uhr im Gartenhaus des B&B Sportinghouse in Garessio und unterhielten uns mit dem Gastgeber über unsere Optionen. Eine lange Tagesetappe stand bevor. Da die Wetterapps unterschiedliche Szenarien präsentierten und für den späteren Nachmittag bereits wieder mögliche Folgegewitter angekündigt waren, sorgten wir uns um unseren Zeitplan. Unser Gastgeber bot an, uns nach Abklingen des Regens mit seinem Bike-Shuttle zum Colle San Bernardo hinaufzufahren, was rund 360 Höhenmeter Aufstieg einspart. Wir nahmen dankbar an.

Abwarten beim B&B Sportinghouse in Garessio,
bis der Morgenregen abklingt

Start der Tagesetappe beim Colle San Bernardo

Im Grunde genommen verläuft diese Tagesetappe der Via Alpina in Gegenrichtung zur Strecke des Vortages, nur dass man diesmal über den Hügelzug beim Monte Galero wandert. Um 11.05 Uhr wanderten wir vom Colle San Bernardo an den markanten Windrädern vorbei auf angenehmen Fahrsträsschen zum Fontana delle Meraviglie. Das „Wunder“ dieses schlichten Brunnens besteht darin, dass er wegen seiner gebogenen Wasserleitung manchmal Wasser spendet und dann plötzlich wieder nicht. Von dort führt ein schmaler und einsamer Pfad durch die Buchenwälder an der Nordseite des Monte Galero vorbei und zieht hinauf zum Bergkamm beim Monte Fontanette. Dort konnten wir erstmals einen Blick aufs ligurische Meer bei Albegna erhaschen.

Windkraftwerke prägen die Passhöhe

Im Buchenwald am Nordhang des Monte Galero

Blick zurück ins Tanaro-Tal nach Ormea

Auf dem aussichtsreichen Grat zwischen dem Piemont und Ligurien

Wildschweinspuren

Der Blick reicht bis Albegna an der ligurischen Küste

Das Wetter hielt sich erstaunlich gut, von Gewittern noch keine Spur. Die Marschzeiten auf den Wegweisern waren auch heute wieder sehr sportlich angeschrieben. Wir folgten dem Bergrücken hinab zum Colle del Prione. Wildschweine hatten die Bergwiesen an verschiedenen Stellen aufgewühlt. Vom Sattel ging es in gerader Linie wieder aufwärts, und zwar auf einem schmalen Pfad, der von einer Kuhherde beim Viehtrieb komplett umgepflügt worden war. Weiter unten, beim Colle San Bartolomeo, erreichten wir eine grobgeschotterte Alpstrasse, der wir bis fast zum Rifugio Pian dell’Arma folgten, welches oberhalb der Ortschaft Caprauna liegt. Die Wolken wurden immer dunkler, erste Regentropfen fielen, doch wir erreichten noch trocken unsere Unterkunft.

Gemütlich: Rifugio Pian dell'Arma

Nach einem erfrischenden Getränk auf der überdachten Terrasse bezogen wir unser kleines, aber sehr liebevoll eingerichtetes Zweierzimmer. In der Hütte herrschte Wassermangel, das Duschen war deshalb ein sehr kurzes Vergnügen. Die Hüttencrew war schon den ganzen Tag am Kochen, und wir sollten nicht enttäuscht werden. Es war ein wunderbares Nachtessen mit aufwändig hausgemachten Köstlichkeiten.


Tourendaten:
Strecke 15.9 km
Aufstieg 1011 Hm, Abstieg 637 Hm
Zeit unterwegs 5 Std. 40 Min., davon in Bewegung 4 Std. 35 Min.

Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina: R153 (gekürzte Variante)

GPS-Track:

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