Sonntag, 4. September 2022

Via Alpina: San Bernardo di Mendatica - Realdo

Nach dem Pausentag waren wir wieder gut erholt. Trotzdem entschlossen wir uns, die sehr lange Via-Alpina-Etappe von San Bernardo di Mendatica nach Colla Melosa zu halbieren, und erkoren das romantische Bergdorf Realdo zum Tagesziel. Eine hervorragende Idee, wie sich später zeigen sollte.

Als wir um 08.40 Uhr bei Hotel San Bernardo aufbrachen, herrschte blauer Himmel. Wir stiegen über wunderschöne Laubwälder über Margheria Garlenda auf zur Cima Omo dell’Alpetta. Uns gefielen die hübschen Ebereschen-Wälder mit den rot leuchtenden Vogelbeeren. 

Bei Margheria Garlenda

Ohne Umwege über den Hügel

Durch den Ebereschen-Wald

Vom Meer her zog Nebel auf und verhüllte allmählich den Blick nach Südosten, während sich landeinwärts noch die Sonne zeigte. Bei der Sella della Valetta, kurz nach dem unbewarteten Rifugio San Remo, machten wir beim 2019 eröffneten Rifugio La Terza Mittagsrast und bestellten Ravioli mit Ragù. 

Rifugio La Terza bei der Sella Valletta

Über den Bergkamm zur Erlöserstatue

Tiefblick zum Tagesziel Realdo

Obwohl die Wolkenschwaden am Berg klebten, waren an diesem Aussichtspunkt viele Sonntagsausflügler unterwegs. Über den Bergkamm ging es auf dem Fahrsträsschen hinauf zur Erlöserstatue, die bei gutem Wetter von weitem sichtbar ist, und von dort zum nahen Monte Saccarello, der mit seinen 2'201 m ü.M. der höchste Berg Liguriens ist. An schönen Tagen hätte man freie Sicht bis nach Korsika, doch uns blieb der Meerblick leider verhüllt. 

Schon von weitem sichtbar:
die Erlöserstatue (Il Redentore)

Disteln bei der Batterie du Saccarel

Monte Saccarello, der höchste Berg Liguriens

Hang voller Alpenrosen beim Abstieg vom Monte Saccarello

Nach diesem Gipfel ging es abwärts Richtung Passo di Collardente (Pas de Colle Ardente), vorbei an schier endlosen, mit Alpenrosen bewachsenen Hängen. Schliesslich zweigten wir beim kleinen Wegweiser von der offiziellen Via-Alpina-Route ab und erreichten über einen schönen Maultierweg das 500 Höhenmeter tiefer gelegene wunderschöne Bergdorf Realdo, dessen alte Steinhäuser sich dem Abgrund entlang eng aneinanderschmiegen. 

Ankunft im schmucken Bergdorf Realdo

Die Gassen laden zum Spaziergang

In unserer Unterkunft, dem Rifugio Realdo, wurden wir von Giampiero empfangen und auf der gemütlichen Dachterrasse mit Snacks und Getränken versorgt. Wir waren an diesem Tag die einzigen Gäste. Danach unternahmen wir einen ausführlichen Dorfrundgang und bestaunten die alten Häuser. Am Abend teilte unser Gastgeber mit uns ein gutes Nachtessen mit lokalen Spezialitäten und erzählte uns von den Tänzen der Terra Brigasca, einem historischen Bezirk, der heute dreigeteilt ist zwischen Frankreich (La Brigue) und Italien (Piemont und Ligurien).

Auf der Dachterrasse des Rifugio Realdo


Tourendaten:
Strecke 15.9 km
Aufstieg 1118 Hm, Abstieg 1371 Hm
Zeit unterwegs 7 Std. 50 Min., davon in Bewegung 5 Std. 40 Min.

Hyperlinks:
Reiseführer Via Alpina: R156 (Variante)

GPS-Track:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen